Was macht ein Bufdi in der Bücherei?

Liebe Leser,

ja, was macht ein Bufdi in der Bücherei? Das und einiges mehr habe ich unseren 1. Bufdi gefragt.

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Hallo André,

jetzt feierst du bald „Bergfest“ bei uns und wir haben dich auf unserem Blog noch gar nicht vorgestellt 😦 .

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Unser Bufdi André während seines Lehrgangs in Bad Salzuflen

Das holen wir jetzt gebührend nach 🙂 .

Wie bist du auf die Idee gekommen, dich in der Bücherei als Bufdi zu bewerben?

Um ehrlich zu sein wusste ich vorher nicht einmal, dass man den BFD in einer Bücherei absolvieren kann. Ich hatte die Intention einen normalen Praktikumsplatz zu finden, um mich in einem mir unbekannten Berufsfeld zu bewegen und daraus zu lernen. Bei meiner Suche bin ich quasi zufällig darauf gestoßen. 🙂

Welche Aufgaben hast du? Oder wie sieht dein Arbeitstag in der Bücherei so aus?

Im Grunde besteht mein Tätigkeitsfeld aus Bücher einstellen und foliieren, neue Medien katalogisieren, Spiele kontrollieren, Kundenbetreuung, Recherche, Ratsblätter sortieren und Flüchtlingsarbeit. Bei der Flüchtlingsarbeit fokussiere ich mich auf die Integration der Kinder. Dabei musste ich im Voraus ein Konzept entwickeln, indem ich versuche ihnen spielerisch Deutsch beizubringen. Das macht sehr viel Spaß, ist allerdings auch manchmal sehr anstrengend, da die Kinder mich fast nur durch meine Gestik verstehen können. 🙂

Was macht dir davon am meisten Spaß?

Diese Frage ist schwer zu beantworten, da meine Aufgaben von Tag zu Tag variieren. Man könnte sagen, dass es von allem ein bisschen ist.

Oder hast du es dir bei uns ganz anders vorgestellt?

Jein. Die Tatsache, dass überwiegen mit Medien gearbeitet wird, habe ich mir schon im Voraus erschließen können. Allerdings war mir nicht klar, mit wie vielen sozialen Ebenen das Berufsfeld zu tun hat. Am Anfang hab ich assoziiert, dass der einzige soziale Aspekt in der Kundenbetreuung steckt. Hierbei wurde ich vom Gegenteil überzeugt, denn es gibt zahlreiche und liebevoll gestaltete Büchervorstellungen, welche Kinder zum Lesen animieren sollen. Da ich auch ein großer Fan der japanischen Kultur bin finde ich es umso schöner, dass mit dem Kamishibai (zu Deutsch: „Papier Theater“) gearbeitet wird.

Gibt es etwas, was du bei uns noch gerne ausprobieren würdest?

Nein! Momentan bin ich wunschlos Glücklich 😉

Weißt du schon, wie es nach deiner Bufdi-Zeit weitergehen soll? Magst davon erzählen?

Nach meinem Bundesfreiwilligendienst habe ich vor Soziale Arbeit oder Philosophie zu studieren. Mein Hauptziel ist das psychologische Berufsfeld, in welchem ich mir vorgenommen habe anderen Menschen bei ihren Problemen zu helfen. Desweitern interessiert mich das analytische Vorgehen des Psychologen, was durch zahlreiche theoretische Grundbausteine geprägt ist und einem hilft jedes Individuum, inklusive seinem eigenen Ego, besser zu verstehen.

Ab und an warst du auf Lehrgängen? Worum geht es da? Bestimmt nicht um Bücherei 😉

In meinem Seminar ging es einmal um das Thema „Tod und Seelsorge“ und „Identität“. Beide Thematiken empfand ich als äußerst interessant und lehrreich, da man dazu angeregt wurde, weit über das Schubladendenken hinaus zu argumentieren und zu philosophieren. Nach dem täglichen Seminarablauf gab es facettenreiche Freizeitaktivitäten, mit denen man die Zeit totschlagen konnte (z.B. Tischtennis, Kicker, Kartenspiele etc.).

Das Schöne für uns ist, André, dass wir dich ein ganzes Jahr haben :-).
Du bist uns eine große Hilfe!
Dafür und für das Gespräch vielen Dank!

Eure Beate Sleegers

5 Kommentare Gib deinen ab

  1. Zeilenende sagt:

    Bufdi in der Bibliothek. Man lernt nie aus, aber schön, dass ihr einen habt und es ihm gefällt. Ist wie bei den Praktikanten: Die staunen auch immer, wie vielfältig die Bibliotheksarbeit doch ist. 🙂

    Und jetzt kommt der ehemalige Studienberater und studierte Philosoph in mir durch: Ich kann es nur jedem raten, Philosophie zu studieren, bei dem Zukunftswunsch und der Interessenlage würde ich ja eher eine Studienkombination Psychologie/Pädagogik empfehlen. Die Pädagogik ist der Psychologie ja gar nicht so unähnlich, arbeitet aber nicht ganz so verklemmt mit Statistiken und Prozessanalysen.
    Prinzipiell, aber das weißt du, André, wahrscheinlich selbst, solltest du dir die Studiengänge genau angucken, weil die Schwerpunkte von Uni zu Uni arg unterschiedlich sind (die Psychologie an meiner Uni war völlig fixiert auf Experimente mit bildgebenden Verfahren, die haben fast nichts anderes gemacht) und dementsprechend auch die Vertiefungen, die du wählen kannst. Und: Frühzeitig Praktika machen in dem Bereich oder ehrenamtlich mitarbeiten.
    Ich wünsche dir jedenfalls noch ein weiteres tolles halbes Jahr in der Stadtbücherei. 🙂

    Gefällt 2 Personen

    1. Hallo Zeilenende,

      vielen Dank für den umfangreichen Kommentar 🙂
      Ich habe mich bereits bei bestimmten Universitäten bzw. Fachhochschulen informiert. Mein Hauptziel ist es eine Psychotherapeuten Ausbildung abzuschließen, welche ich schon seit langer Zeit anstrebe. Außerdem habe ich auch einige Alternativen in Aussicht, um für jeden Fall vorbereitet zu sein . In dem Studiengang „Soziale Arbeit“, ist es möglich seinen Schwerpunkt auf die Psychologie zusetzen um dann beispielweise als Suchttherapeut zu arbeiten.
      Ich bedanke mich nochmals und wünschen einen schönen Tag und gebe viele Grüße zurück! 🙂
      – André

      Gefällt 1 Person

  2. Pierrine Augat sagt:

    Lieber Herr André le Bufdi, ein herzlicher Gruß aus Alt-Erkrath und weiterhin eine schöne Büchereizeit. Die Zukunftspläne klingen nach einem prima Plan! Dafür alles Glück der Welt, ein Herz, das auch wenns kracht zusammenhält und viele spannende Begegnungen, Erfahrungen und Erlebnisse. Ciao, Pierrine Augat

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    1. Vielen Dank für den netten Kommentar! Ich werde weiterhin mein bestes geben und meine Ziele verfolgen 🙂
      Beste Grüße aus der Stadtbücherei.
      -André

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